Lieblingsgetränk Kaffee – ungesund oder doch gesund?!
Duftender Kaffee auf dem Frühstückstisch, Coffee to Go in der Mittagspause oder Kaffee zum Kuchen… mit Kaffee wird längst ein Lebensgefühl verbunden und er gehört für einen Großteil der Gesellschaft zum Alltag wie das täglich Brot. Doch was steckt eigentlich drin in der Bohne, dass uns geschmacklich so fesselt und Kaffee fast unentbehrlich macht? Erfahrt in unserem heutigen Blog das Wichtigste rund um das Thema Kaffee und wie gesund oder ungesund er wirklich ist:
Konsum
Laut DEBInet (Deutsche Ernährungsberatungs- und -informationsnetz) konsumiert jeder Deutsche durchschnittlich 4 Tassen Kaffee am Tag. Damit ist Kaffee noch vor Bier das beliebteste Getränk der Deutschen.
Kaffee ist ein Naturprodukt und enthält eine Vielzahl von Substanzen, deren Anteile zwischen den verschiedenen Arten des Kaffeestrauchs und ihren Herkunftsgebieten sowie der Aufbereitungsart des Rohkaffees beträchtlich schwanken können. Etliche der mehr als 1.000 unterschiedlichen Inhaltsstoffen im Kaffee sind bislang noch nicht ausreichend bekannt und untersucht.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Kaffeebohne sind:
- Kohlenhydrate
- Fettstoffe
- Wasser
- Eiweißstoffe
- Säuren
- Alkaloide (Koffein)
- Mineralstoffe
- Aromastoffe.
Die Mengenverhältnisse variieren je nach Kaffeesorte, Wachstumsbedingungen der Pflanze und den Röstverfahren.
Negative Eigenschaften
Kaffee ist auf der einen Seite ein Suchtmittel. Wenn der Kaffeekonsum gestoppt wird, kann es zu Entzugserscheinungen wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen kommen. Gleichzeitig erschwert Kaffeekonsum die Aufnahme bestimmter Vitamine und Mineralien. So eignet sich Kaffee zum Beispiel weniger für Osteoporose-Patienten, da die Kalziumaufnahme gehemmt würde.
Die positiven Wirkungen beziehen sich lediglich auf schwarzen Kaffee und nicht auf einen Latte Macchiato mit 50ml Caramel-Sirup (!).
- Eine amerikanische Studie besagt, dass ein moderater Kaffeegenuss (3-5 Tassen/Tag) im Vergleich zum gänzlichen Verzicht auf Kaffee ein wesentlich geringeres Risiko nach sich zieht, an kardiovaskulären Erkrankungen zu leiden (1).
- Weiterhin verringert ein moderater Kaffeekonsum die Wahrscheinlichkeit an Diabetes Typ II und sogar Krebs zu erkranken (2+3). Gleiches gilt für Parkinson und Alzheimer (4+5). In diesen Studien wurden mittelalte Menschen mit und ohne Kaffeegenuss verglichen.
Weitere positive Auswirkungen lassen sich auf die einzelnen Inhaltsstoffe der Kaffeebohne zurückführen: Da wäre als Hauptbestandteil das Koffein zu nennen.
- Wenn ATP (=Adenosintriphosphat-> Energiequelle für unsere Zellen) verbraucht wird, bildet sich Adenosin. Adenosin blockiert die Ausschüttung der Neurotransmitter Noradrenalin, Dopamin und Acetylcholin und führt damit zu einer Blutgefäßerweiterung mit konsekutivem Blutdruckabfall und zu einer Verlangsamung der Herzfrequenz. Je länger der Tag nun andauert, desto höher wird auch das Adenosinlevel, was in der Konsequenz der Adenosinwirkung, unsere Gehirnaktivität abfallen lässt. Koffein hat nun die positive Eigenschaft, dass es der Adenosinbildung entgegenwirkt.
- Gleichzeitig fördert Koffein die Informationsverarbeitung und hat einen positiven Einfluss auf den Stoffwechsel, wodurch Körperfett besser verstoffwechselt werden kann.
- Des Weiteren haben Studien bewiesen, dass Koffein sowohl aerobe als auch anearobe Belastungen begünstigt. Aeroben Belastungen kann länger standgehalten werden, während anaerobe Belastungen mit mehr Intensität bewältigt werden können (6+7).
- Ein weiterer Bestandteil sind Antioxidantien in Form von Polyphenolen. Diese wirken kardiovaskulären Erkrankungen entgegen, was übrigens auch für entkoffeinierten Kaffee gilt.
- Zudem hat Kaffee einen relativ hohen Anteil an Vitamin B2 (Riboflavin). Eine Tasse enthält mit 0.2mg ca. 11% der empfohlenen Tagesmenge. Riboflavin hilft dabei, Kohlenhydrate in Energie umzuwandeln.
Fazit
Diese Lobeshymne auf den Kaffee, soll natürlich nicht dazu anregen, Flüssigkeit nur noch in Form von diesem schwarzen Wundermittel zu sich zu nehmen. Aber so ungesund wie er oft dargestellt wird ist er nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht, im Gegenteil!
Wie immer gilt: Das Maß ist entscheidend!
Ich hol mir jetzt erstmal einen Kaffee…natürlich schwarz! 🙂
Euer Lasse
Quellen
1. Ding, Ming, et al. “Long-term coffee consumption and risk of cardiovascular disease: a systematic review and a dose-response meta-analysis of prospective cohort studies.” Circulation (2013): CIRCULATIONAHA-113.
2. Yu, Xiaofeng, et al. “Coffee consumption and risk of cancers: a meta-analysis of cohort studies.” BMC cancer 11.1 (2011): 96.
3. Van Dam, Rob M., et al. “Coffee, Caffeine, and Risk of Type 2 Diabetes A prospective cohort study in younger and middle-aged US women.” Diabetes Care 29.2 (2006): 398-403.
4.Eskelinen, Marjo H., et al. “Midlife coffee and tea drinking and the risk of late-life dementia: a population-based CAIDE study.” Journal of Alzheimer’s Disease 16.1 (2009): 85.
5. Duda, John, et al. “Association of Coffee and Caffeine Consumption with Brain Lewy Pathology
6. Costill, D. L., Gl P. Dalsky, and W. J. Fink. “Effects of caffeine ingestion on metabolism and exercise performance.” Medicine and science in sports 10.3 (1977): 155-158.
7. Davis, J. K., and J. Matt Green. “Caffeine and anaerobic performance.” Sports Medicine 39.10 (2009): 813-832.
dazu kommt die wirkung auf die verdauungsorgane: magensäurebildend. wer ohnehin genügend magensäure hat, sollte mit kaffeegenuss zurückhaltend sein. im dickdarm regt der u.a. den abtransport der nahrungsreste an. wer also eher zum weichen stuhl neigt (empfindliche nervöse typen) oder gar einen reizdarm hat, sollte auf kaffegenuss ganz verzichten.
bei vielen menschen regt der kaffee das redebedürfnis derart an (sabbelwasser), das er eine konzentrierte teamarbeit stören kann (selbst jahrelang erfahren 🙂 ).
beste grüße, peter