Warum ist guter Schlaf so wichtig?

In diesem Dreiteiler zum Thema Schlaf wird es darum gehen, wie wichtig ausreichend Schlaf ist und welche gesundheitlichen Auswirkungen im Zusammenhang mit zu wenig Schlaf stehen. Eines schonmal vorweg: Guter Schlaf ist durch nichts zu ersetzen! Du kannst ihn nicht nachholen!

Der 1. Teil befasst sich damit, welche Konsequenzen ein Schlafmangel auf unseren Stoffwechsel hat und wie genau sich dieser auswirkt. 

Verschiedenste Studien belegen, dass Schlaf Auswirkungen auf den Stoffwechsel hat. Dieser Mechanismus ist ganz unabhängig von anderen Faktoren, die Einfluss auf unseren Stoffwechsel haben, wie das Körpergewicht oder die Ernährung. 

Die sog. „Nurses’ Health Study“ kam unter anderem zu dem Ergebnis, dass eine Schlafdauer von weniger als 5 Stunden das Risiko für Diabetes II deutlich erhöht. Innerhalb dieser amerikanischen Studie wurden an insgesamt 70.000 Krankenschwestern zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, unter anderem zu ihrem Schlafverhalten. 

Eine weitere Studie vom Lübecker Universitätsklinikum untersuchte die Zusammenhänge zwischen Schlafmangel und Diabetessymptomen an 15 gesunden Männern. Dazu wurden 2 kurze Nächte (weniger als 4.5 Stunden) und 2 normale Nächte (mehr als 8 Stunden) miteinander verglichen, indem die Blutparameter mehrmals über den Tag verteilt gemessen wurden. Das Ergebnis zeigt, dass im Anschluss an die Nächte mit wenig Schlaf nach dem Frühstück sowohl Blutzucker- als auch Insulinspiegel stark erhöht waren. Dieser Zustand wird als Prädiabetes bezeichnet – ein stärkeres Insulinsignal, welches den Blutzuckerspiegel nicht stabilisieren kann, bedeutet gleichzeitig eine reduzierte Insulinsensitivität. 

Eine weitere negative Begleiterscheinung eines Schlafmangels ist die Tatsache, dass sowohl Hunger als auch Appetit größer werden. Zwei Gruppen von gesunden Männern wurde unterschiedlichen Schlafrhythmen ausgesetzt. Die eine Gruppe verbrachte 9 Stunden schlafend, während die andere lediglich 4 Stunden Schlaf hatte. Bei der Gruppe mit wenig Schlaf resultierte daraus ein um etwa 30% gestiegenes Hungergefühl über den Tag verteilt. Einen ähnlichen Anstieg konnte man hinsichtlich des Appetits verzeichnen. Dabei gelten diese Ergebnisse lediglich für besonders kalorien- und kohlenhydratreiche Lebensmittel, wie Süßes und Salzgebäck. Auf nährstoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch gab es keinerlei signifikante Auswirkungen. 

Ursachen für diese Mechanismen ist der Anstieg des appetitanregenden Hormons Ghrelin bei gleichzeitigem Abfall des Hormons Leptin, welches für die Sättigung zuständig ist.  

Fazit: 

Festzuhalten bleibt, dass ein Schlafmangel schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen auf verschiedensten Ebenen hat. In den kommenden Parts zu dieser Thematik geht es um die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Leistungsfähigkeit sowie Stresslevel. Außerdem werden wir berichten, was guten Schlaf ausmacht und wie du diesen optimal unterstützen kannst. 

Dein FIT-Team

Schmid, S. M., Schultes, B.: Schlechter Schlaf als Risikofaktor für das metabolische Syndrom. Internist 2011, Band 52, Seiten 383 bis 388. doi: 10.1007/s00108-010-2710-6

Fernstrom MH, Krowinski RL, Kupfer DJ. Appetite and food preference in depression: effects of imipramine treatment. Biol Psychiatry. 1987;22:529-39. 

Taheri S, Lin L, Austin D, Young T, Mignot E. Short sleep duration is associated with reduced leptin, elevated ghrelin, and increased body mass index (BMI) [Abstract]. Sleep. 2004;27(Abstr Suppl):A146-7.

Ayas NT, White DP, Al-Delaimy WK, Manson JE, Stampfer MJ, Speizer FE, Patel S, Hu FB. A prospective study of self-reported sleep duration and incident diabetes in women. Diabetes Care 2003;26(2):380-4.

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