Yoga für mehr Beweglichkeit – Warum Yoga auch deinen Trainingsplan sinnvoll ergänzt
Yoga ist sinnvoll für Athleten und Breitensportler, die bereits anderen Sport ausüben?! JA

Schaut man sich an, welche körperlichen Faktoren, die Leistung eines Athleten/Sportlers beeinflussen, sieht man, dass die Funktionelle Bewegung die Grundlage für die Leistung bildet. Eine Funktionelle Bewegung setzt als allererstes eine gewisse Beweglichkeit voraus (Boyle, 2010; Cook, 2010), weil ansonsten diese Bewegungsmuster nicht sauber und ökonmisch ausgeführt werden können.
In vielen normalen Trainingsplänen wird dieser Fakt nicht ausreichend genug berücksichtigt. Wenn Athletiktraining im Trainingsplan eines Sportlers Platz findet, richtet sich der Fokus häufig auf kraftintensive Elemente. Was durchaus sinnvoll ist, aber nur Sinn macht, wenn die Beweglichkeit der Athleten ausreichend gegeben ist. Ansonsten können sogar Verletzungen das Resultat sein.
Bewegungseinschränkungen durch sportartspezifisches Training
Des Öfteren ergeben sich aus dem Anforderungsprofil und den häufig durchgeführten Bewegungsabläufen in einer Sportart gewisse Bewegungseinschränkungen, durch die regelmäßig gesetzten einseitigen Reize.
So führen zum Beispiel Hand- und Volleyballer häufig einseitige Wurf- und Schlagbewegungen mit den Armen durch, wodurch ohne ausgleichendes Training starke muskuläre Dysbalancen und Einschränkungen in der Beweglichkeit der Schulter die Folge sein können.
Beim Fußball und laufintensiven Sportarten wiederrum spielt sich sehr viel im Bereich der unteren Extremitäten ab, somit sind bewegliche Sprunggelenke, stabile Knie und eine bewegliche Hüfte gefragt, welche durch ein zusätzliches Training optimiert werden müssen.

Auch bei intensivem Kraftsport ergeben sich oft funktionelle Einschränkungen in Form von einer verkürzten Wadenmuskulatur, eine vornehmlich stärker ausgebildete vordere Streckerkette (Oberschenkelmuskulatur und Hüftbeuger), bei einer wesentlich schwächeren rückwärtigen Muskulatur (Hamstrings und Hüftstrecker). Ein dominantes Brust-, Arm- und Schultertraining kann zu einer Innenrotation der Schultern führen und die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule einschränken.
Yoga auch für Breitensportler und Schreibtischtäter
Diese Beispiele lassen sich natürlich auch auf viele weitere Sportarten übertragen – es wird deutlich, dass Mobilität eine nicht unerhebliche Rolle im Trainingsplan eines jeden Athleten, der eine Sportart intensiv durchführt, spielen sollte. Aber auch der Breitensportler, der ein normales Krafttraining ausübt und Schreibtischtäter, die im Alltag einseitige Körperhaltungen innehalten, sollten regelmäßig mobilisierende Elemente durchführen, um die alltäglichen Bewegungsmuster aufzubrechen und die Körperhaltung zu korrigieren.
„Sitzen ist das neue Rauchen“ (Kelly Starret, 2016)
Die Körperhaltung des modernen Menschen hat sich sehr stark an unsere täglichen Bewegungsabläufe angepasst. In der Regel verbringen wir den Großteil des Tages an unserem Arbeitsplatz. Davon sitzen wir die meiste Zeit, das sind laut dem Harvard Business Review 80.000 Stunden unseres gesamten Arbeitslebens. Pro Tag sind das 9,6 Stunden, die wir in einer sehr schädlichen Körperhaltung verbringen. Häufige Probleme, die bei Personen mit einer sitzenden Tätigkeit aufkommen, sind eine Innenrotation der Schulter durch die vorgebeugte Haltung, verkürzte Hüftbeuger und eine stark verspannte Muskulatur im gesamten Rücken.
Yoga für alle!

Fassen wir einmal zusammen: Viele Sportler führen in ihrer Sportart einseitige Bewegungen aus, die zu Bewegungseinschränkungen und im schlimmsten Fall zu Verletzungen führen können.
Auch Personen, die in ihrem Job einseitige Tätigkeiten durchführen, (wie z.B. am Schreibtisch sitzen) können Probleme durch diese Bewegungsmuster bekommen und sollten versuchen einen Weg zu finden diesen entgegenzuwirken.
Yoga beinhaltet viele wichtige Bewegungen, die genau diesen einseitigen und ungesunden Bewegungsmustern entgegenwirken. So werden beim Yoga häufig Rückbeugen durchgeführt, welche dich aus deiner vorgebeugten und nach innen rotierten Körperhaltung bringen. Der heraufschauende Hund, die Brücke, die Sphinx und das Kamel sind dafür nur einige Beispiele.
Viele der Asanas, wie z.B. die Standwaage und der Baum fordern deine Balance und trainieren so deine gelenkstabilisierende Muskulatur und deinen Gleichgewichtssinn. Gleichzeitig wird beim Yoga symmetrisch gearbeitet, das heißt alle Bewegungen werden auf beiden Seiten gleichermaßen durchgeführt, wodurch eventuelle Asymmetrien verbessert werden können.

Dein Rumpf ist beim Yoga bei allen Bewegungen beteiligt, wodurch du eine stabile Körpermitte bekommst, dadurch deinen Rücken stärkst und Rückenprobleme beseitigen kannst. Der Rücken und die Wirbelsäule profitieren des Weiteren von den Rotationsbewegungen, die wichtig für die Durchblutung deiner Bandscheiben sind. Diese werden nämlich ausschließlich passiv „ernährt“, also durch Bewegung.
Wer jetzt noch Gründe braucht, um Yoga in seinen Trainingsplan einzubauen:
Eine regelmäßige Yoga-Praxis entspannt deinen Körper (verspannte Muskulatur) und deinen Geist und hilft dir langfristig dein mentales Gleichgewicht beizubehalten.
Du möchtest gerne einmal Yoga bei uns im FIT testen? Dann kannst du dich jederzeit bei uns im Studio unter 0431 – 90891818 zum Thema Yoga informieren oder einfach persönlich in unseren Studios in Kiel in der Kehdenstraße oder in Altenholz vorbeischauen.
Wir freuen uns auf dich!

Sportwissenschaftlerin M.A. & Yogalehrerin
Quellen
Starrett, K. (2016). Sitzen ist das neue Rauchen: Das Trainingsprogramm, um lebensstilbedingten Haltungsschäden vorzubeugen und unsere natürliche Mobilität zurückzugewinnen. Riva Verlag.
Boyle, M. (2010). Functional Training: Bewegungsabläufe perfektionieren – Muskelgruppen stärken – individuelle Schwächen beheben. Riva Verlag.
Cook, G. (2010). Der perfekte Athlet: Spitzenleistungen durch Functional Training. Riva Verlag.
Yoga hilft wirklich, beweglicher zu werden. Ich merke das mehr und mehr.
Klasse Beitrag. Danke für die Infos, kann ich als Läufer gut gebrauchen. Grüße Stephan